Sonntag, 26. Oktober 2008

Meine erste Erfahrungen in Deutschland bezüglich der Sprache


Als Studentin habe ich ein Erasmus Stipendium bekommen und in Bochum zwei Jahre lang studiert. Ich habe in einer WG zu Dritt gewohnt, mit einem Geschichtsstudent und einer Medizinstudentin. Ich war keine ganze Woche da, als ich an einem Tag baufgestanden und als ich am Kaffee kochen war, hat plötzlich mein Mitbewohner das Wohnzimmer betreten und mich gefragt, warum ich so früh aufgestanden bin, obwohl ich erst um 11 Uhr meine erste Vorlesung hatte. Ich wollte antworten, dass ich den Tag ausnutzen wollte und darüber hinaus mich zufrieden fühlen wollte, aber ich habe mich versehen und habe seine Frage wie folgt beantworten: “Ich bin so früh aufgestanten, um mich zu befriedigen”(anstatt zufrieden zu fühlen). Er hat mich so komisch angeguckt, dass ich sogar ein bisschen beleidigt war, da mir nicht bewusst war, dass ich so tief ins Fettnäpfchen getreten hatte. Ich dachte nur, dass er sich kaum Mühe gegeben hatte, um mich zu verstehen, deswegen habe ich ihm nicht weiter zugehört, und ich habe es nur wiederholt, damit er mich verstehen konnte. Er wollte mir mit voller Geduld erklären, wie ich es richtig ausdrücken sollte. Als ich endlich bemerkt habe, was ich eigentlich gesagt hatte, war es mir so peinlich, dass ich nur abwesend sein wollte. Mein armer Mitbewohner hat nur gedacht, als ich dasselbe wiederholt habe, “andere Länder, andere Sitte”. Am Ende haben wir uns zusammen darüber totgelacht. Das war ihm so lustig, dass er diese Anekdote jedem erzählt hat, der bei uns vorbei kam.


Marta Llorente


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